Wer, wenn nicht Werner Steinmassl, sollte den ewigen Denunzianten aus der Quarantäne auf die Bühne bringen, er, der mit den Typen von Helmut Qualtinger erfolgreich im deutschsprachigen Raum unterwegs war.

Der Herr Karl  ist nicht nur ein literarisches Dokument über Österreich, sondern vor allem ein unumgänglicher, immer wieder aktueller Beitrag nicht nur zur Vergangenheits-, sondern auch zur Zukunftsbewältigung.

Wenn der Deutsche endlich lernen würde, den Herrn Karl in sich selbst zu entdecken, könnte er darauf verzichten, den Herrn Karl bei seinem politisch Nächsten zu suchen.   (Leitartikel  aus „Christ und Welt“)

Das ist das Spiegelbild einer Volksseele, Gleichnis und Demaskierung einer Mentalität. Ein Magazineuer, Lagerverwalter eines Lebensmittelgeschäfts, im Selbstgespräch mit einem unsichtbaren Kommis, erzählt aus seinem Leben, Stationen eines Mitläuferdaseins zwischen 1927 und heute.

Von Anfang an erkannten sich die Wiener mit lüsternem Abscheu in dieser Figur, die indes keineswegs nur regionales Format besitzt, vielmehr überall dort Geltung hat, wo Opportunisten, Mitläufer, betrogene Betrüger des Lebens hausen, kurz, auf der ganzen Welt.   (Ulrich Weinzierl)