JazzFest Passau 2023
Jazz im Cafe Museum Passau

Das in Prag ansässige internationale "Boptet" spielt hart swingende Arrangements von Klassikern und vernachlässigten Perlen aus dem "goldenen Zeitalter" des Bebop in den 1940er Jahren bis hin zum frühen Hard Bop Mitte der 1950er Jahre, inspiriert von der Arbeit zweier weniger bekannter Pioniere des Bebop, dem Schlagzeuger Kenny Clarke (1914-1985) und dem Bassisten Oscar Pettiford (1922-1960).

Clarke, der älteste der Bebop-Architekten, wurde 1941 engagiert, um die Hausband des Minton's Playhouse in New York zu bilden, nachdem er mehrere Jahre mit Dizzy Gillespie in den Orchestern von Edgar Hayes und Teddy Hill gearbeitet hatte. Er hatte freie Hand bei der Auswahl der Musiker und des Musikstils, der gespielt werden sollte. Sein erstes Engagement war ein 20-jähriger Thelonious Monk. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Pettiford kam 1943 auf die Bühne und arbeitete mit Dizzy Gillespie an den ersten historischen Bebop-Aufnahmen von 1944 und Anfang 1945 und war, um Dizzy zu zitieren, "eine treibende Kraft in dieser Musik".

Die Band ist nach Pettifords Komposition "Bohemia After Dark" und Clarkes gleichnamigem Kultalbum benannt, das 1955 nach der Eröffnung des Jazzclubs "Café Bohemia" in New York entstand und die Karriere der Hard-Bop-Legende Cannonball Adderley begründete. Zu den weiteren Bop-Giganten im Repertoire der Band gehören Fats Navarro, Tadd Dameron, Charlie Parker, Miles Davis, J.J. Johnson, James Moody, Gigi Gryce und John Lewis.