Julia Hülsmann und ihr Trio sind aus dem deutschen Jazz nicht wegzudenken: seit nunmehr 18 Jahren gibt es diese Formation, und sie hat Eindrücke hinterlassen sowie den zeitgenössischen Jazz dieses Landes geprägt.

Mit Marc Müllbauer und Heinrich Köbberling hat die Pianistin in vielen Jahren kontinuierlicher Arbeit ein außergewöhnliches Maß an Interaktion erreicht und reflektiert mit ihnen in beeindruckender Schlichtheit und ohne die geringste Koketterie das Wesen der Melodie. Denn das ist ihr heimliches Generalthema: die Suche nach der verlorenen Melodie.
Die „Lyrikerin des deutschen Jazz" (DIE ZEIT) schreckt dabei auch nicht vor Pop-Songs zurück, die mit ihrem neuen reduzierten Charakter klingen, als ob sie von ihr erfunden worden wären, während ihre eigenen Kompositionen klingen wie Standards. Mit ihrem sechsten ECM-Album "Sooner And Later" kehrt Julia Hülsmann nach zwischenzeitlichen Veröffentlichungen mit ihrem Quartett (In Full View, 2013) und Quintett mit dem Sänger Theo Bleckmann (A Clear Midnight - Kurt Weill And America, 2015) zum Trio-Format zurück.

Julia Hülsmann ist Trägerin des SWR-Jazzpreises 2016: Marc Müllbauer spielte als Mitglied des Ensembles United Berlin Werke von Ligeti, Berg, Schönberg und Webern und hob neue Kompositionen aus der Taufe. Heinrich Köbberling spielt in Aki Takases Quintett und in Ernie Watts’ Quartet Europe, wenn er nicht gerade mit Hülsmann auf Tour ist.