GUNAR LETZBOR _ BACH PRIVAT _ SEI SOLO

Veranstaltungsort: Hl. Geist Kirche Passau,
Hl.-Geistgasse 8, 94032 Passau

Einlass: 19:00 Uhr
Konzert: 19:30 Uhr

Als Einstimmung in den Abend, lauschen Sie hier der Violine von Gunar Letzbor
https://www.youtube.com/watch?v=gNsFjscrxWs
https://www.youtube.com/watch?v=lht_xrZnbCE


PROGRAMM
Johann Sebastian Bach Sonate a Moll für Violine solo BWV 1003
sowie Werke von J.J. Vilsmayr, J. P. Westhoff und G.Ph.Telemann

Wir befinden uns in Bachs Privatwohnung. Heute begrüßt der noch junge Komponist besondere Gäste. Die in ganz Europa bekannten Geiger Johann Joseph Villsmayr und Johann Paul Westhoff haben ihre edlen Violinen bereits gestimmt und beginnen aus ihren Sonatensammlungen für unbegleitete Violine einige Kostproben zu präsentieren. Bachs Freund Telemann ist auch dazugestoßen. Er geigt eine seiner beliebten Fantasien. Nach einem köstlichen Mahl und einem Glas edlen Rotweins, Bach hatte immer einen guten Tropfen auf Lager, präsentiert Johann Sebastian einen Entwurf seiner "Sei Solo a Violino senza Basso accompagnato". Die beiden Virtuosen Villsmayr und Westhoff, aber auch Georg Philipp kommen aus dem Staunen über die Meisterschaft des Gastgebers gar nicht mehr heraus.

Johann Paul Westhoff   Suite I a (1696)

Allemande-Courante-Sarabande-GigueGeorg
Philipp Telemann Fantasie XII a (1735)
Moderato-Vivace-PrestoJohann
Joseph Vilsmayr Partia I A (1715)
Prelude-Aria-Saraband-Gavott-Menuett-Aria-Menuett-Aria Menuett-Guig-Final
Georg Philipp Telemann Fantasie VI e (1735)
Grave-Presto-Siciliana-Allegro
Johann Sebastian Bach Sonata a (1720)

Grave-Fuga-Andante-Allegro

 

“Sei Solo a Violino senza Basso accompagnato”

Das Manuskript dieser Sammlung hat eine erstaunliche Überlieferungsgeschichte. Nach Bachs Tod verliert sich die Spur der Sammlung rasch.  1890 wird sie von einem Antiquitätenhändler mit Namen Rosenthal zum Kauf angeboten. Eusebius Mandyczewski, der Archivar der “Wiener Musikfreunde“ gibt dieses Angebot an J. Brahms weiter. Er hofft damit, nach dessen Ableben die wertvolle Sammlung als Schenkung quasi zu beerben. Der Preis des Manuskripts (2000 Mark) und die außergewöhnliche Schönheit dieser Sammlung machen Brahms allerdings skeptisch. Ein weiterer Umstand lässt ihn davor zurückschrecken, den Prachtband zu kaufen. Die Solosonaten werden weder vom Bachforscher Spitta erwähnt noch in der Bachausgabe berücksichtigt.  Noch dazu verweigert Spitta zunächst eine Stellungnahme nach der ersten Anfrage von Mandyczewski. So lässt Brahms diese außergewöhnliche Chance verstreichen und hat schließlich das Nachsehen. Wilhelm Rust, einer der Direktoren der Bachausgabe erkennt den enormen Wert der Sammlung und erwirbt sie schlussendlich.

Es gleicht einem Geschenk Gottes, dass die Geiger nach diesen Verwirrungen heute zumindest theoretisch die Möglichkeit besitzen, Bachs Meisterwerk für Solovioline aus seiner ausdrucksstarken Handschrift zu musizieren.

Einige Abschriften der Sonaten haben ebenfalls die Gegenwart erreicht. Darunter eine aus der Hand Anna Magdalena Bachs. Diese Fassung wurde lange Zeit als das Autograf angesehen, da sich die Handschriften der beiden Eheleute ähneln. 1802 erscheint die erste Gesamtausgabe im Druck unter dem Titel: “Tre Sonate per il Violino solo senza Basso”. Die Partiten werden hier offensichtlich als den Sonaten zugehörig eingestuft. In einige Ausgaben des Jahrhunderts werden die Stücke auch als “Studien” bezeichnet. Man kann sich damals nur schwer vorstellen, dass diese Musik auch für den Vortrag bestimmt sein könnte. Die Kunst des mehrstimmigen Spiels auf der Violine scheint also bereits verloren gegangen zu sein. Selbst berühmte Komponisten wie Schumann und Mendelssohn versuchen sich an Bearbeitungen dieser für sie offensichtlich spröden Werke. Sie fügen eine Klavierbegleitung dazu. In dieser Form werden die Sonaten im 19. Jahrhundert schon eher an das Publikum verkauft.

 

 

 

Termine:

  • Sa, 22.02.25 19:30 Uhr

    Leider steht das Konzert nicht / nicht mehr zur Online-Reservierung zur Verfügung.
    Restkarten können telefonisch angefragt werden unter:
    +48 851 21 24 64 10

Eintritt:

Einzelkarte 29,- Mitglieder 22,- Jugendkarte 9,-
 - Cafe Museum Passau

Line-Up:

Gunar Letzbor Violine

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